Donnerstag, 27. November 2014

Kein Wasser, zu viel Regen und afrikanische Zöpfchen


Hallo ihr Lieben! Ich entschuldige mich hiermit erstmal, dass ich schon so lange nicht mehr geschrieben habe! Es war so viel los in den letzten Wochen und es ist auch sooo viel zu berichten...deswegen leg ich mal gleich los und versuche ein bisschen bei der richtigen Reihenfolge zu bleiben.

Vor einer halben Ewigkeit war Halloween! Das habt ihr bestimmt ordentlich gefeiert...wir haben auch im kleinen Bushenyi unseren Teil dazubeigetragen und einen Kürbis geschnitzt so wie es sich gehört. Kürbis gibt es hier echt viel und der ist richtig lecker! Man konnte den Ugandern ansehen, dass sie sich gefragt haben was den Muzungus da jetzt schon wieder für ein Blödsinn eingefallen ist...deshalb haben wir das an den Türen klopfen und nach Süßem oder Saurem fragen dann besser gelassen. Der Kürbis hat trotzdem die ganze Nacht vor unserem Haus geleuchtet und es gab natürlich direkt auch leckere Kürbissuppe J

der gruselige Kürbis!

hmmm lecker Kürbissuppe :)
Als nächstes gabs ein wunderschönes Wochenende in Fort Portal! Erstmal ist diese Stadt einfach wunderschön! Etwa 4 Stunden Fahrt von Bushenyi entfernt, wir sind 5einhalb gefahren aber das kann ja mal passieren,liegt also diese Stadt, die viel größer ist und auch ein echter Anlaufpunkt für Freiwillige aus der ganzen Welt. Es ist wirklich interessant wie viele Projektstellen es für Freiwillige gibt und in was für Richtungen man alles mithelfen kann. Zum Beispiel haben wir eine Freiwillige kennen gelernt die in einem Botanischen Garten arbeitet und eine die Flyer und irgendwelche anderen Design Sachen für bestimmte Organisationen entwirft. Das ist ja eine ganz andere Arbeit als wir mit dem Roten Kreuz hier machen.
Weil Fort Portal noch höher liegt als Bushenyi kann man in den Seen dort schwimmen weil es kein Billharziose gibt...das sind so kleine Würmer oder sowas ähnliches, die sich durch die intakte Haut bohren können und dann seltsame Sachen in deinem Körper bilden...leider gibt es die fast überall in Uganda in den Seen, aber in Fort Portal nicht! Ich hoffe zumindest das stimmt auch alles :D

Aber selbst wenn nicht, das war es auf jeden Fall wert! Wir sind zu dem Lake Kyaninga, einem Krater See gefahren und wow! Zuerst haben wir die Lodge, die oben auf dem Hügel gebaut wurde gesehen...

Eine Nacht dort kostet auch nur schlappe 400 Dollar. Zum Glück kann man aber an den See ohne was mit der Lodge zu tun zu haben oder zu bezahlen. Dafür muss man dann aber erstmal tausende Stufen runterlatschen.  Als wir dann den See gesehen haben sind wir erst mal stehen geblieben und haben nur noch gestaunt (als wir die Stufen wieder hoch mussten sind wir komischer weise viel öfter stehen geblieben um uns das ganze Spektakel noch mal “anzugucken“).

so ging es dann eine halbe Ewigkeit nach unten

der erste Blick auf den See!
Aber wirklich nur schön! Wir haben da untem am See gefrühstückt und die Sonne genossen...und uns dann einen Sonnenbrand geholt. Wir sind schwimmen gegangen und haben den Ausblick genossen und einfach nur entspannt.

erstmal ne Runde schwimmen!

Panorama von einem Teil des Sees

Palmen, Affen, Sonne...

Ausblick von oben

die zwei Hübschen wieder :D

soooo frei

dahinten regnets schon...
Um dann nochmal das ugandische Wetter in der Regenzeit zu betonen hat es dann angefangen zu regnen. Das Wetter hier ist momentan nämlich wirklich vergleichbar mit deutschen Aprilwetter. Wenn morgens die Sonne scheint und es aussieht als würde es der schönste Tag werden, kann man sicher sein dass es noch mindestens einmal schüttet wie aus Eimern. So kam es dann, dass wir an dem Wochenende unsere Bikinis und Regenjacken ungefähr gleichviel getragen haben.

in Regenjacken vor dem Ausblick auf die Gebirge

mit den beiden Freiwilligen aus Fort Portal :)
Was Fort Portal noch so schön macht sind die Rwenzori Gebirge, die sich wie aus dem Nichts auftun und die Stadt von einer Seite abgrenzen und dann auch die Grünstreifen in der Mitte der Straße, die alles so ordentlich und sauber aussehen lassen.

Was unser Wochenende aber eigentlich so schön gemacht hat war das Wiedersehen mit den beiden deutschen Freiwilligen von dort. Nachdem wir drei Monate vorher unsere ersten Tage in Uganda zusammen verbracht haben, haben wir uns jetzt, so viele Tage, Erfahrungen und Erlebnisse später endlich wieder gesehen und es gab so viel zu bequatschen. Und wir haben wirklich auch so viel gelacht und geredet geredet geredet wie Mädels das halt mal brauchen.

Auf dem Rückweg nach Hause haben wir einen Stop an der King Fisher Lodge gemacht. Die liegt am Rand vom Nationalpark auf einem Berg und von dort hat man den allerschönsten Ausblick. Wenn man nach Fort Portal fahren will muss man gezwungenermaßen durch den Nationalpark fahren. Es gibt nämlich nur eine Straße von Kampala über Mbarara und Bushenyi dann über Kasese und nach Fort Portal. Wer Lust hat kann sich das ja mal auf einer Karte angucken. Wirklich erstaunlich dass es einfach nur eine Straße daher gibt...die ist leider auch nicht immer so angenehm. Naja aber auf jeden Fall haben wir wieder eine Menge Tiere gesehen...Schweine, Büffel, Antilopen, Elefanten und Affen...am Straßenrand halt. Ich liebe dieses Land!

freien Blick auf den Nationalpark
Wo wir gerade beim Thema Straßen sind: die Straße vor unserem Grundstück soll geteert werden. Mit den Arbeiten daran wurde jetzt angefangen. Unsere Nachbarin hat gesagt wir werden die fertige Straße nicht mehr miterleben...Angefangen wurde auf jeden Fall damit, dass die ganze Straße umgegraben wurde und irgendwie eben gemacht wurde. Das hat ein paar negative Folgen mit sich gebracht. Erstens befindet sich jetzt nach jedem Regen, also alle zwei Stunden, eine riesen Matschpfütze da wo vorher die Straße war und zweitens haben sie leider aus Versehen die Wasserleitung, die alle Häuser mit Wasser versorgen soll, durchgeschnitten. Das war vor zweieinhalb Wochen. Seitdem haben wir also kein fließend Wasser. Und unsere Nachbarn ja logischerweise auch nicht deswegen laufen wir mit unseren Kanistern kann bis zur nächsten Wasserleitung und holen da Wasser. Und es ist echt krass wie viel Wasser man einfach braucht. Zum Spülen, Händewaschen, Tisch abwischen, Putzen, Kochen...vom Duschen mal ganz abgesehen. Das ätzendste ist eigentlich aber wenn man früh morgends oder noch schlimmer in der nacht auf Klo muss und dann erstmal raus, über das ganze Grundstück zur Latrine, da man ohne Wasser ja auch keine Klospülung hat.  Zum Duschen haben wir uns direkt mal bei einem Freund eingenistet, der leider der einzige Ugander ist den ich kenne der ein bisschen hypermotiviert ist was arbeiten und frühaufstehen angeht. Also stehen wir da immer um 7:15 Uhr auf der Matte, er geht los zum arbeiten und wir genießen in aller Ruhe die eiskalte, viel zu frühe Dusche.

Duschen oder Waschen ist hier aber auch ganz wichtig! Man meint vielleicht in Afrika da gibts kein Wasser, da duscht man nicht so oft...aber das ist das komplette Gegenteil, zumindest hier in der Stadt. Die Menschen hier duschen mindestens einmal am Tag, eigentlich eher zweimal. Also duschen eigentlich eher nicht, die wenigsten haben wirklich einen Duschkopf, aber sich Waschen halt. Aber ja sie brauchen dafür auch viel weniger Wasser als wir. Warum sollte man sich auch lange unter einer wirklich sehr kalten Dusche aufhalten? Vorallem wenn das Wetter auch wirklich nicht typisch Afrika ist, sondern eher einfach kalt wegen dem ständigen Regen.

So dann mal ein bisschen was von der Arbeit!

Wir haben jetzt tatsächlich wieder einen Branch Manager. Da der aber auch noch für einen anderen Bezirk mit einer eigenen Branch zuständig ist, sehen wir ihn nicht all zu oft. Trotzdem hat er einiges verändert und wir müssen jetzt noch mehr Berichte und Pläne und Konzepte über alles mögliche schreiben als sowieso schon. Das ist manchmal wirklich anstrengend, weil wir eigentlich lieber rausgehen und was tun würden anstatt vorm Computer zu sitzen und irgendwelche Dokumente zu schreiben. Wobei es auch immer grundsätzlich so ist, dass wenn man fast fertig ist mit dem Schreibzeugs der Strom weg ist und, da man natürlich nichts vorher gespeichert hat, alles weg ist und man wieder von vorne anfangen kann....wenn der Strom dann mal wieder da ist.

Aktionstechnisch lief folgendes:

Krankenhaus sauber machen: Ich möchts ungerne sagen, aber der Kameramann hatte es echt nicht drauf...alle Fotos außer das Gruppenfoto sind komplett verwackelt.

voll in Action!

Gruppenfoto
Brunnenanlage sauber machen: Ich gebs zu hier bin ich Schuld, ich hab fast alle Fotos aus Versehen gelöscht. Was hier aber noch echt interessant ist, ist das wir die Aktion in Zusammenarbeit mit einer Schule gemacht haben, an der die Schüler ganz viel technisches Zeugs lernen. Hier zum Beispiel wurde gelernt wie man ein Haus baut.


Die Schüler hatten es echt drauf! Mit so ner Art Machete haben die auf das Unkraut eingehauen und superflott war alles beseitigt. Ich hab versucht auch meinen Teil bezutragen, bin aber kläglich gescheitert, weil das Gras bei mir irgendwie nicht so einfach abgehen wollte. Jaja unfähige Muzungus...Wir haben aber auf jeden Fall die Brunnenanlage an sich, die leider völlig verdreckt war, gesäubert und dann auch den Verlauf des Wassers der völlig zugewachsen war mit sämtlichem Gräsern und sowas. Jetzt sieht alles viel schöner aus und das Wasser ist auch wieder sauber, was ja die Hauptsache ist.

so sah es zu Beginn aus

erstmal bisschen Platz schaffen

völlig untalentiert... :D
Dann jetzt hier endlich nochmal ein ganz dickes Dankeschön an die Schlauchs aus dem schönen Bochum!!! Als mir erzählt wurde das ein Paket für mich angekommen ist hätte ich ja niemals mit so einem riesigen Paket gerechnet. Ganz Bushenyi hat große Augen gemacht als wir damit durch die Straßen gelaufen sind. Das Paket war voll mit Secondhandkleidung für unseren Shop. Ich hatte ja mal geschrieben, dass es nicht so gut läuft und wir neue Kleidung kaufen wollten. Jetzt haben wir soviele Sachen bekommen die noch richtig gut sind! Ein paar Sachen wurden direkt anprobiert und gekauft! Andere Sachen haben wir zur Seite gelegt um sie mit in die Dörfer als Kleiderspende zu bringen. Auf jeden Fall sind sowohl Franzi und ich als auch die anderen Freiwilligen aus der Branch, vorallem Millian, die für den Shop zuständig ist, sehr dankbar! Danke Danke Dankedafür nochmal an euch!

rieeesen Paket!

Millian und Franzi im Shop

Cranmer probiert direkt mal was an :)

Franzi, Millian und Brian
Um auch zum Thema Umwelschutz was beitragen haben wir im „National Forestry Office“ gefragt ob wir ein paar Baumpflänzchen haben können. Wir haben dann so ca. 3.000 kleine Pflänzchen bekommen und müssen jetzt zusehen dass wir hinterherkommen die alle zu pflanzen. Das ganze soll größtenteils an Schulen stattfinden. Die Rot-Kreuz-Clubs pflanzen die Bäumchen dann auf ihren Gelände.
Bei der letzten Schule war Franzi und hat so drei Stunden gewartet, dass die Schüler endlich kommen, war dann schon kurz davor wieder zu fahren und da kamen sie dann. Ratz fatz eingepflanzt und fünf Minuten später war alles fertig :D
Baumpflänzchen

ratz fatz...alles fertig

So dann haben wir vor zwei Wochen echt noch eine krasse Erfahrung gemacht. Wir sind von dem Vorsitzenden vom Bushenyi Rotaryclub, ein Verein in dem sich reiche Menschen zusammentun und mit ihrem Geld irgendwas Gutes bewirken wollen, eingeladen worden mit ihm nach Katerera, dem Ort aus dem er kommt, ganz nah am Nationalpark, zu kommen. Dort gab es nämlich einen richitg heftigen Hagelsturm durch den ganz viele Felder zerstört wurden. Der Plan war dass Franzi, Cranmer, Allan und ich da mit hinfahren, das alles anzugucken, mit den betroffenen Menschen zu reden und einen Report darüber zu schreiben. Nachdem wir zwei Stunden auf den Mann gewartet haben hat er uns nach fünf Minuten Autofahrt gefragt ob wir nicht das ganze Wochenende da verbringen wollen, er könnte uns dann die Gegend auch noch ein bisschen zeigen. Er ist stinkreich und wohnt direkt am Nationalpark da sagt man ja nicht nein, aber er hätte das mal in einem Wort erwähnen können, dann hätten wir wenigstens ne Unterhose und Zahnbürste einstecken können...

Naja was wir da gesehen haben war aber wirklich nicht schön. Alle Felder, die komplette Ernte ist durch den Sturm zerstört worden. In Katerera gibt es total viele Baumwollfelder. Das habe ich vorher noch nie gesehen, aber leider war dieser erste Eindruck nicht sehr schön, weil alles so kaputt war. Und auch Mais-, Matooke-, Tomaten- und Wassermelonenplantagen sind zerstört. Die Ernte von diesen Dingen ist die einzige Einnahmequelle der Menschen dort. Wir haben mit einigen Menschen gesprochen und sie haben wirklich viel verloren! Zum Glück haben nur sehr wenige Häuser etwas abbekommen. Momentan ernähren sie sich nur von Kasawa, das sieht so ähnlich aus wie Süßkartoffeln und wächst auch unter der Erde und ist daher verschont geblieben. Es ist ja aber selbsterklärend dass das nicht genug und nicht ausgewogen ist. Die kleinen Dörfer liegen aber auch sehr abgelegen, fast schon im Nationalpark, sodass es sehr schwierig ist an anderes Essen zu kommen. Wirklich schwer zu begeifen, dass die Menschen nichts anderes gebraucht haben außer das Nötigste und selbst das wurde ihnen jetzt genommen...
Cranmer im zerstörten Baumwollfeld

so sieht eine Baumwollblühte aus

nochmal ein zerstörtes Baumwollfeld

Kinder in einem der betroffenen Dörfer

Mais und Matookeplantagen

eins der Dörfer

Tomatenpflanzen

wusstet ihr wie Wassermelonen wachsen? ähnlich wie Kürbisse...

Babywassermelone

 

Nachdem wir das alles gesehen haben, mit den Menschen geredet haben und überegt haben wie man da helfen kann, kommen wir dann also in das Haus von dem Rotarymenschen. Wie gesagt hat der echt ordentlich Geld, ein großes Haus und wir haben ein riesiges Abendessen aufgetischt bekommen das konnten wir alles gar nicht aufessen. Abends gab es dann richtig guten Wein und nochmal nen Mitternachtssnack. Der Fehrseher lief, überall im Haus Lichter, wir haben alles bekommen was wir nur wollten. Dieser krasse Gegensatz einfach von einen Moment auf den anderen ist man in einer ganz anderen Welt. Redet noch über was man gesehen hat und wie betroffen man ist, während man seinen Wein trinkt und sich später in ein warmes, sauberes Bett kuschelt. Am nächsten Tag sind wir noch “kurz“ für drei Stunden in die Kirche gegangen und haben gemerkt das unser, übrigends sehr nette, Rotarymensch in dem Ort echt gefeiert wird. Er hat der Kirche alle Fenster gesponsert und ist bekannt dafür, dass er immer hilft wo er kann.
Wir haben uns spaßeshalber noch eine von den Lodgen dort angeguckt. Wieder ein Luxus mit Pool und allem...für das Geld was man da für eine Nacht bezahlt kann man schon die halbe Ernte von einem der Dörfer retten.

Pool in einer Lodge
Cranmer, ich, Franzi und Allan und im Hintergrund der Nationalpark
 
Das Wochenende war wirklich eine gute Erfahrung und hat natürlich auch Spaß gemacht mit den anderen zusammen. Ich bin sehr froh, dass wir diesen Einblick bekommen haben und so wieder ein bisschen sensibler mit unserem großen Glück umgehen können. Jetzt heißt es schauen was wir tun können und hoffen das es besser wird!

Ich hatte im letzten Bericht ja schon geschrieben, dass Franzi eine Art Konzert geplant hatte um ein „Water and Sanitation“ Projekt zu unterstützen. Es hat sich rausgestellt, dass das so nicht möglich ist und das große Konzert eventuell in der Rot-Kreuz Woche im Mai durchgeführt wird. Trotzdem hat Farnzi ihre Idee nicht ganz aufgegeben sondern sie stattdessen in eine Rot-Kreuz Nacht umgeändert.  Allerdings nicht mehr mit dem Ziel Geld für das Wasser Projekt zu bekommen sondern Geld für die täglichen kleinen Aktionen der Branch. Das ganze war so geplant: Ein Club in Ishaka sollte die Location darstellen, dann sollten ein paar Künstler auftreten, wir wollten Rot-Kreuz Produkte versteigern und danach sollte eine ganz normale Clubnacht das Ganze beenden. Für den ersten Teil  des Abends haben wir so eine Art VIP-Karten verkauft. Da wir unser Office direkt neben dem Regierungsgebäude haben, haben wir auch immer mal Kontakt zu den ganzen Anzugmenschen die da arbeiten. Und das war unsere Zielgruppe für die teuren Karten. Am Anfang lief es eher schleppend aber letzendlich haben wir doch einige Karten verkauft. Die ganze Planung war ein ewiges hin und her und gerade Franzi hat so viel Energie in alles gesteckt! Da war auf einmal die Sängerin schwanger und konnte nicht auftreten, dann konnten wir den Fahrer von einem Auto das wir brauchten nicht erreichen und er hat uns hängen lassen und dies und jenes aber dann war es endich soweit. Auf den Eintrittskarten und auf allen Plakaten war 5 Uhr als Beginn angesagt. Das war aber schon mit dem Hintergedanken „African time“ so früh gesetzt. Alle sind davon ausgegangen, dass die Leute erst um 7 kommen. So war um 5 noch längst nicht alles fertig was Deko und so angeht aber es waren auch wirklich noch keine Leute da. Um 7 waren leider immer noch keine Leute da. Um 8 und 9 auch nicht. Das war dann nicht mehr nur ugandische Unpünktlichkeit sondern einfach traurig weil viele Leute eine Karte gekauft haben um das Rote Kreuz zu unterstützen, aber zu dem Abend selber gar nicht gekommen sind. Natürlich sind wir auch darüber dankbar, dass sie die Karte überhaupt gekauft haben! Zum Glück kamen dann irgendwann die ganzen Studenten und jungen Leute um zu feiern und der Abend wurde noch richtig gut! Weil wir auch das ganze Eintrittsgeld von der Abendkasse bekommen haben war die „Red Cross Night“ letzendlich ein voller Erfolg! Über eine Millionen Uganda Shilling Profit haben wir gemacht! Das sind etwas mehr als 300 Euro, aber hier halt total viel wert. Ich bin so stolz auf Franzi und unglaublich froh dass alles geklappt hat.

Allan und Franzi mit den Plakaten!

am Tag bei den Vorbereitungen
Das wars für jetzt mit Arbeitsberichten. Zu guter letzt noch mal kurz was mir gerade im Kopf oder besser auf dem Kopf rumspukt :D Endlich haben wir es geschafft die Geduld und Zeit aufzubringen um uns, ganz getreu dem Motto „Wer schön sein will muss leiden“, der afrikanischen Haarmode hinzugeben.
Knappe sechs Stunden hat der Spaß gedauert und es tut jetzt noch weh! In unser schönes, weiches, leichtes, dünnes Haar haben sie uns tonnenweise Kunsthaar eingeflochten bzw. bei Franzi gedreht. Diese Prozedur war echt schmerzhaft! Wir saßen da in dem Friseur aufm Boden, eine Frau hat die ganze Zeit an meinem Kopf gearbeitet und zwei bis zu drei Frauen an Franzis Kopf. Was die Frauen sich hier antun und wie viel Zeit sie aufbringen um ihre Haare machen zu lassen...wirklich unverständlich. Aber tatsächlich haben uns alle gesagt wie schick wir ja jetzt aussehen und das sie ja nicht gedacht hätten dass wir noch schöner sein können als vorher schon :D Ich find das gar nicht so superschön bei mir, weil man einfach so sehr sieht wie künstlich das Haar ist und mir der Platz zwischen den Zöpfen einfach zu groß ist...diese ganze weiße Haut dazwischen sieht echt nicht gut aus. Trotzdem fühlt es sich echt lustig an so viele Haare aufm Kopf zu haben und die sind auch noch viel schwerer und fester als gewohnt. Ich bin mal gespannt wie lange das hält bevor meine richtigen Haare rausgeflutscht kommen und wie lange es dauert den ganzen Spaß wieder rauszufriemeln :D Am nächsten Tag mussten wir natürlich direkt Fotos machen, also haben wir uns ein paar schöne Blümchen im Hintergrund gesucht...wir sind schon echt zwei Süße :D

vorher

dann mal los!


nach ca. 3 Stunden...

die fleißigen Frauen und wir...endlich fertig!

Begeisterung!

wir sind ja auch soo himmlisch!

und ich bin auch gar nicht so klein!


Das war es jetzt auch mal. Kaum zu glauben, dass der November schon so gut wie um ist! Die Zeit fliegt ja so sehr...Bevor es dann bald in die Ferien geht melde ich mich hoffentlich nochmal und erzähl euch von meinen spannenden Plänen für die Weihnachtstage. Bis dahin genießt die Winterzeit mit Mützen, Schaals, Weihnachtsmarkt, Kinderpunsch, Lichterketten, Spekulatius, Glühwein und ihr wisst schon was noch so alles J
Ganz liebe Grüße
Klara